Wie sieht Ihr Engagement im Bereich der beruflichen Integration konkret aus?
Schon seit Beginn meiner unternehmerischen Tätigkeit, d.h. vor über 30 Jahren, setze ich mich mit der Thematik auseinander. In den meisten Betrieben, für die ich tätig war, arbeitete ich mit Mitarbeitenden mit Behinderungen zusammen. Dabei handelte es sich um verschiedenste Anstellungsverhältnisse: Festanstellungen von Fachpersonal, Berufsausbildungen und auch Arbeitseinsätze und Praktika für die Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderungen. Anfangs waren es Personen im Bekannten- und Freundeskreis, welche mich für Einsatzmöglichkeiten angefragt hatten. Später kamen dann auch öffentliche und private Akteure der Arbeitsmarktintegration dazu – wie IV-Stellen, das Amt für Berufsbildung und Stiftungen.
Seitens solcher Organisationen schätze ich die tatkräftige Beratung, Unterstützung und Sensibilisierung im Rahmen diverser Veranstaltungen zum Thema Arbeit und Behinderung. Für die Kontinuität und die Nachhaltigkeit dieses Engagements ist das Restaurant zum Tell von Impulse mit dem Label iPunkt ausgezeichnet.
Was ist Ihre Motivation für dieses Engagement?
Behinderung ist keine Verhinderung. Menschen mit Behinderungen können und dürfen eine Verantwortung mittragen. Es gehört zu unserer Unternehmensphilosophie, dass wir sie nicht ausgrenzen und einen Arbeitsplatz anbieten.
In dem Sinne benötigt es für uns keine besondere Motivation für ein solches Engagement. Es ist mehr die Wertehaltung, aufgrund der wir als Kleinstbetrieb in der Gastronomiebranche unsere Gesellschaftsverantwortung wahrnehmen.
Welchen Tipp im Bereich der beruflichen Integration können Sie anderen Unternehmen geben?
Unabhängig von der Grösse des Unternehmens ist es ein Gewinn für die Firma und aller Mitwirkenden und Beteiligten, die berufliche Integration für Menschen mit Behinderungen zu fördern und unterstützen. Für beide Seiten bringt ein Engagement Erfolg und Genugtuung, was für jedes Unternehmen wichtig ist.
Ich empfehle, dass man sich tiefer mit dem entsprechenden Mitarbeitenden als Mensch auseinandersetzt. Man braucht nicht die ganze Krankheitsgeschichte zu kennen. Es ist aber wichtig, das Umfeld kennenzulernen und über die persönliche Situation informiert zu sein. Nur so können Arbeitgeber und Teams ein Verhalten in bestimmten Situationen gemeinsam reflektieren und einordnen. Wichtig ist es, dass das Team in den Prozess einbezogen wird.
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