Unser neues Vorstandsmitglied, Lukas Müller-Brunner, stellt sich vor

Lukas Müller-Brunner ist Ressortleiter beim Schweizerischen Arbeitgeberverband SAV und überzeugt, dass Informationen an der richtigen Stelle, nämlich bei den Arbeitgebenden, einen wesentlichen Beitrag zur beruflichen (Wieder)Eingliederung leisten.

Sie sind neues Vorstandsmitglied von Compasso. Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Sehr gerne: Ich bin seit April 2020 Ressortleiter Sozialversicherungen / Sozialpolitik und Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizerischen Arbeitgeberverband. Zuvor war ich Assistenzprofessor und Vizedirektor am Institut für Accounting, Controlling und Auditing der Universität St. Gallen. Dort habe ich auch studiert und nach einem Abstecher in die Wirtschaftsprüfung zur Rechnungslegung von Vorsorgeverpflichtungen promoviert. Dazwischen war ich einige Jahre als Berater im Bereich berufliche Vorsorge in Zürich tätig. Heute bin ich unter anderem Mitglied der eidgenössischen AHV/IV- sowie der BVG-Kommission und Präsident der Stiftung Auffangeinrichtung BVG – und neu nun auch Vorstandsmitglied von Compasso, darauf freue ich mich sehr!

Was ist Ihre Motivation für das Engagement im Vorstand von Compasso?

Durch das Patronat des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes ist die Verbindung zu Compasso natürlich offensichtlich und in gewisser Weise «hausgemacht». Mein Interesse ist aber auch inhaltlich begründet: Aktuell werden die Diskussionen im Bereich der Sozialversicherungen stark durch die Reformprojekte der Altersvorsorge geprägt. Dabei geht schnell vergessen, dass wir auch bei der Invalidenversicherung (IV) weiterhin viele offene Fragen haben. Die grundlegende Neuorientierung der IV und der klare Fokus auf die (Wieder-)Eingliederung der Betroffenen bedingt, dass auch auf Seiten der Arbeitgebenden die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Diese hängen nach meiner Erfahrung stark vom Know-how und den verfügbaren Informationen an den richtigen Stellen ab – und genau da setzt ja Compasso an! Das scheint mir aus Systemsicht zentral.

Aus Ihrer Sicht als Ressortleiter Sozialpolitik und Sozialversicherung beim Schweizerischen Arbeitgeberverband, welche konkreten Tipps können Sie Arbeitgebenden im Bereich berufliche Eingliederung geben?

Wie gesagt, es geht im Kern darum, die richtigen Informationen an die richtige Stelle beziehungsweise die richtige Person zu bringen. Der Prozess der beruflichen Eingliederung ist einerseits ziemlich komplex und bedingt andererseits die Zusammenarbeit von mehreren Akteuren. Es kommt also zu vielen Schnittstellen, das kann auf den ersten Blick verständlicherweise abschreckend wirken. Wichtig scheint mir daher, dass sich Arbeitgebende – insbesondere kleine und mittelgrosse Unternehmen, die das notwendige Know-how vielleicht noch nicht aufgebaut haben – frühzeitig externe Unterstützung holen. Der wichtigste Tipp ist also sicher, sich mit der beruflichen Eingliederung auseinanderzusetzen und vor allem Compasso als gewichtige Ressource zu kennen. Zudem können Kontakt zu anderen Unternehmen oder Verbänden helfen – es gilt wie immer: Man muss das Rad nicht zwei Mal erfinden.