Herr B. hat bei uns seit 1992 als Tankrevisor gearbeitet. Im Sommer 2016 kam es zu Absenzen aus gesundheitlichen Gründen und schlussendlich zu einer längeren Arbeitsunfähigkeit. Wir meldeten ihn bei der Taggeldversicherung an. Zusammen mit unserem Mitarbeiter Herrn B., dem Case Manager der Taggeldversicherung sowie dem Arzt prüften wir, ob eine Anmeldung bei der IV angezeigt ist. Da klar war, dass er seine Arbeit als Tankrevisor aufgrund seiner Krankheit nicht mehr wird ausüben können, meldete Herr B. sich bei der IV an.
Cotra Autotransporte AG

Wie ist es zur Eingliederung gekommen? (Arbeitgeber)
Wie ist es zur Eingliederung gekommen? (Arbeitnehmer)
Aufgrund meiner gesundheitlichen Beschwerden wurde das Ausführen meiner Arbeit als Tankrevisor immer schwieriger. Zusätzlich bekam ich eine Infektion und der Körper wurde schwächer. Die Tätigkeit ist körperlich sehr anstrengend. Man muss zu 100 Prozent fit sein und genügend Kraft haben, um schwere Gewichte zu heben. Es kam zu einem längeren Arbeitsausfall. Ich war sehr froh, dass mein Arbeitgeber mit mir das Gespräch gesucht hat. Als ich mich schlussendlich bei der IV anmelden musste, war klar, dass ich meine Tätigkeit als Tankrevisor nicht mehr werde ausüben können. Mein Arbeitgeber hat mich jederzeit sehr gut unterstützt.

Die Anfrage kam gerade zur richtigen Zeit. Wir konnten in den letzten Monaten unser Geschäft ausbauen und haben deshalb drei neue Hallen gebaut. Für den Unterhalt benötigten wir zusätzliches Personal, vor allem für die Hauswartung. Das war aber nur eine 50%-Stelle. Ich habe dann eine Möglichkeit gesehen, Herrn B. für die anderen 50% im Handling der Autos einzusetzen. Es kam zu einem Gespräch mit Herrn B., der Eingliederungsfachfrau der IV und Herrn Simon Frey. Die IV finanzierte eine 3-monatige Umschulung, damit sich Herr B. in seine neuen Aufgaben einarbeiten kann. Es ging aber auch darum, dass er und auch wir prüfen konnten, ob diese Arbeit für ihn passt. Das Taggeld für Herrn B. übernahm die IV. Auch zusätzliche Kurse wie z.B. Staplerfahrkurse wurden von der IV übernommen.
Herr B. hat während 24 Jahren immer zuverlässig für uns gearbeitet. Es war für uns als Arbeitgeber selbstverständlich, dass wir für ihn eine gute Lösung finden wollten. Nach der Anmeldung von Herrn B. bei der IV kam es sehr rasch zu einem ersten Gespräch mit der Taggeldversicherung und mit der IV. Es ging bei diesem Gespräch darum, wie die gesundheitliche Situation von Herrn B. aussieht, aber auch darum, ob wir als Arbeitgeber eine interne Lösung für eine Umplatzierung anbieten können. Aufgrund des gesundheitlichen und beruflichen Profils von Herrn B. stand eine Arbeit im Bereich der Logistik im Vordergrund. Weil wir primär im Handel tätig sind, konnten wir keine solche Stelle anbieten. So haben wir die Suche auf unsere Partnergesellschaften ausgeweitet. Aufgrund des Standortes war die Cotra Autotransporte AG für Herrn B. ideal, weil er dort wohnt. Über geschäftliche Kontakte wurde unser Anliegen mit dieser Firma besprochen.
Herausforderungen und Empfehlungen des früheren Arbeitgebers
In unserer gesamten Unternehmensgruppe haben wir eine sehr soziale Einstellung und ist sich der Verantwortung bewusst. Es besteht trotzdem die Gefahr, dass man zu schnell sagt man finde keine Lösung. Wenn es in der eigenen Firma keine Möglichkeit für eine Weiterbeschäftigung gibt, dann kann vielleicht ein Unternehmen ausserhalb der Firma weiterhelfen, z.B. ein Kunde oder ein Lieferant, mit dem man gut zusammen arbeitet. Es ist wichtig, dass man nicht zu rasch aufgibt. Einen sehr positiven Eindruck hatte ich von der IV erhalten. Die fachliche Unterstützung war sehr professionell und unkompliziert und alles konnte rasch abgewickelt werden.
Herausforderungen und Empfehlungen des neuen Arbeitgebers
Für mich war entscheidend, dass der Mitarbeiter empfohlen wurde. Man weiss dann, dass der Mitarbeiter gut arbeitet. Sehr hilfreich war auch, dass Herr B. bei uns umgeschult wurde, ohne dass wir ein finanzielles Risiko eingehen mussten. Dies gab uns die Möglichkeit abzuklären, ob die Tätigkeit zur gesundheitlichen Situation von Herrn B. passt. Und natürlich war uns auch wichtig, dass es mit dem bestehenden Team gut funktioniert. Dies hat alles sehr gut geklappt. Wir konnten sogar von den früheren beruflichen Kenntnissen von Herrn B. als Tankrevisor profitieren und mussten keine zusätzliche Fachperson aufbieten. Alles in allem war es eine sehr gute Erfahrung und ich finde es wichtig, dass man als Firma etwas wagt und ausprobiert.
Persönliche Erfahrung (Arbeitnehmer)
Ich erlebte die Situation als sehr positiv und war überrascht, wie rasch die IV gehandelt hat. Die heutige Arbeit bei der Cotra Autotransporte AG gefällt mir sehr gut. Ich muss nichts Schweres mehr heben, ich kann dies mit dem Stapler machen. Die Mitarbeiter haben mich sehr gut aufgenommen, ich fühle mich wohl hier. Gesundheitlich geht es mir heute auch gut. Zusätzliche Beschwerden wie Diabetes und Bluthochdruck waren plötzlich weg. Nun habe ich sogar aufgehört zu rauchen. Für mich hat sich trotz der Krankheit alles zum Guten gewendet.