Die Personalverantwortliche wurde durch das ZBA Luzern (Zentrum für berufliche Abklärungen) für eine Wiedereingliederung angefragt. Da die Kiener + Wittlin AG bereits gute Erfahrungen mit Eingliederungen gemacht hatte, wollten Sie Herrn S. kennenlernen. Das Team reagierte offen und ohne Vorurteile auf Herrn S.. Zuerst schnupperte Herr S. einige Tage und absolvierte anschliessend ein mehrmonatiges Praktikum. Dabei zeigte sich, dass er sehr motiviert und eine Bereicherung für das Team ist. Der positive erste Eindruck bestätigte sich und das Unternehmen entschloss sich, Herrn S. fest anzustellen. Er arbeitet nun seit 2011 erfolgreich im Unternehmen.
Kiener + Wittlin AG

Wie ist zur Eingliederung gekommen? (Arbeitgeber)
Wie ist zur Eingliederung gekommen? (Arbeitnehmer)
Herr S. erlitt einen Autounfall. Dabei zog er sich schwere Kopfverletzungen zu. Anfangs hatte er Mühe sich zu konzentrieren. Für ihn war allerdings immer klar, dass er wieder arbeiten will. So lautet denn auch sein Motto „wer will, der kann etwas erreichen“. Zuvor arbeitete er als Gerüstbauer. Diese Tätigkeit war ihm auf Grund der Unfallfolgen nicht mehr möglich. Mit Unterstützung des ZBA Luzern fand er das Praktikum und schlussendlich die Festanstellung bei der Kiener + Wittlin AG. Dort arbeitet er als Logistiker im Wareneingang. Dabei kontrolliert er hauptsächlich die Ware, bucht diese im System ein, löst Rückstände aus und bedient den Stapler.

Nach dem Unfall war Herr S. einige Monate im Spital. Danach wurde er sowohl von der IV, vom RAV und von der Suva unterstützt. Die IV organisierte ein Training im ZBA Luzern. Dieses Zentrum ist spezialisiert auf Abklärungen bei neurologischen Schwierigkeiten. Das ZBA vermittelte das Praktikum bei der Kiener + Wittlin AG. Nach einigen Monaten Praktikum und einer langsamen Steigerung von anfangs 30% auf schlussendlich 100% Leistung entschied sich das Unternehmen, Herr S. fest anzustellen. Die IV schloss damit ihre Eingliederungsbemühungen ab. Eine Mitarbeiterin der Suva stand weiterhin beratend zur Seite.
Sowohl Herr S. wie auch das Unternehmen wurden von unterschiedlichen Stellen unterstützt. Neben den Ärzten und dem ZBA Luzern waren das auch die beiden Versicherungen IV und Suva. Die IV ist grundsätzlich für Wiedereingliederungen zuständig. Da es sich um einen Unfall handelte und Herr S. bei der Suva versichert war, unterstützte eine Mitarbeiterin der Suva die Eingliederungsbemühungen der IV. Herr S. und das Unternehmen wurden durch Beratungsgespräche und die Taggeldzahlungen unterstützt.
Herausforderungen und Empfehlungen des neuen Arbeitgebenden
Die Kiener + Wittlin AG kann bei der Arbeitsgestaltung relativ flexibel auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden Rücksicht nehmen. Entsprechend war es möglich Herr S. so einzusetzen, dass er meistens einer körperlich passender Arbeit nachgehen kann. Besonders hervorheben möchte die Arbeitgeberin den grossen Willen von Herrn S. So ist er beispielsweise auf Grund der Unfallfolgen kälteempfindlich. Da es im Winter in der Lagerhalle sehr kalt werden kann, reagierte er stark auf die Kälte. Er jammerte jedoch nicht, sondern kaufte extra gute Kleidung und passte sich den Begebenheiten an. Die Personalverantwortliche empfiehlt anderen Unternehmen sich für Eingliederungen einzusetzen. Schlussendlich profitieren alle davon. Am Beispiel von Herrn S. äussert sich das so, dass Herr S. wieder eine Stelle hat. Das Unternehmen hat einen guten und motivierten sowie loyalen Mitarbeiter. Die Teammitglieder haben einen Mehrwert, indem sie realisieren, wie gut es ihnen ohne gesundheitliche Einschränkungen eigentlich geht.
Persönliche Erfahrung (Arbeitnehmer)
Herr S. ist stolz, dass das Unternehmen auf ihn zählt. Am Anfang war es wegen der Vergesslichkeit etwas schwierig. Zudem wollte er ursprünglich als Lastwagenchauffeur für das Unternehmen arbeiten. Auf Grund der Unfallfolgen wurde ihm jedoch der LKW-Führerausweis entzogen. Heute ist er dankbar, dass er damals unkompliziert in die Logistik wechseln konnte. Für ihn war immer klar, dass er arbeiten und sein Geld selber verdienen will. Anderen Personen mit einem ähnlichen Schicksal rät Herr S. immer dran zu bleiben. Nichts zu tun sei keine Lösung.