Edin Porobic hat mit grosser Begeisterung und mit viel Engagement bei der Schoop + Co. AG seit 15 Jahren als Stanzer gearbeitet. Er hatte schon als Jugendlicher einen Unfall und sich dabei das Knie verletzt. Durch die Arbeit an der Maschine, den ganzen Tag auf den Beinen, hatte er immer wieder Probleme mit dem Knie. Ich wusste das. Edin Porobic hat sich aber nie darüber beklagt und alles getan, um weiterhin arbeiten zu können. Irgendwann ging es nicht mehr. Der Arzt hat ihm die Arbeit als Stanzer verboten. Einen Mitarbeiter wie Edin Porobic verliert man als Unternehmer nicht gern. Daher haben wir im Gespräch eine Lösung gesucht.
Schoop Gruppe

Wie ist es zur Eingliederung gekommen? (Arbeitgeber)
Wie ist es zur Eingliederung gekommen? (Arbeitnehmer)
Ich wollte schon immer mit den Händen arbeiten. Trotz meines Unfalls, bei dem ich mir als Jugendlicher das Knie verletzt habe, fand ich 2003 bei der Schoop + Co. AG eine Stelle als Stanzer. Ich bin jeden Morgen gern zur Arbeit gegangen. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, musste ich manchmal über Mittag zum Arzt, stand am Nachmittag aber wieder an der Maschine. Als der Arzt dann sagte, dass ich nicht mehr arbeiten dürfe, war das schon sehr schwierig für mich. Ich hatte Angst, den Job zu verlieren – das Knie war Nebensache. Ich fühlte mich bei der Schoop + Co. AG aber sehr gut aufgehoben, wie in einer Familie, und suchte das Gespräch mit Adrian Schoop. So fanden wir schliesslich eine Lösung.

Mit Hilfe der IV-Stelle der SVA Aargau fanden Adrian Schoop und Edin Porobic eine Lösung: Adrian Schoop schaffte versuchsweise eine Stelle im Verkauf. Hier konnte Edin Porobic seine Erfahrung nutzen, hatte er doch die Teile, die er nun verkauft, früher selbst hergestellt. Der Stellenwechsel war an klare Bedingungen geknüpft: Weiterbildungen, um Zehnfingersystem, Word und Excel zu lernen, Herr Porobic muss ins Team passen und natürlich den Job bewältigen können. Teamintern wurde Edin Porobic ein Coach zur Seite gestellt, der mit ihm auch Zielvereinbarungen traf und diese überprüfte.
2018 musste Edin Porobic seine Stelle als Stanzer aufgeben, im Sommer 2020 schliesst er seine letzte Weiterbildung für den neuen Beruf ab.
IV-Eingliederungsberater Matthias Haag unterstützte das Unternehmen und Edin Porobic. So konnte der Arbeitsplatz mit einfachen Mitteln so eingerichtet werden, dass Edin Porobic gute Bedingungen hatte und sein Knie nicht belastet wurde. Matthias Haag half auch, die richtigen Weiterbildungskurse aufzugleisen
Persönliche Erfahrung (Arbeitgebende)
Ich bin dankbar, dass wir rasch mit dem IV-Berater Matthias Haag zusammenarbeiten konnten. Er hat uns unterstützt und uns aufgezeigt, wie wir mit der Situation am besten umgehen konnten. Für mich als Unternehmer ist es wichtig, dass ich einen Mitarbeiter wie Edin Porobic, der seit 15 Jahren im Unternehmen ist und stets eine grosse Loyalität an den Tag legte, nicht verliere. Sein Know-how aus der Stanzerei kann er immer noch nutzen und durch seine positive Ausstrahlung kommt er bei unseren Kunden gut an. Das Ziel war klar: Edin Porobic muss am Schluss ein vollwertiges Teammitglied im neuen Team sein. Dafür haben wir von Anfang an Spielregeln definiert. Wir haben Edin Porobic teamintern einen Coach zur Seite gestellt, der als Ansprechperson dient, aber auch Zielvorgaben macht und überprüft. Ich bin überzeugt, dass ein solcher Versuch mit den richtigen Begleitmassnahmen gelingen kann und bin sehr froh, dass wir Edin Porobic nach wie vor im Unternehmen haben.
Persönliche Erfahrung (Arbeitnehmer)
Der Anfang war nicht einfach. Der Rhythmus im Büro ist ganz anders als an der Maschine, und ich brauchte etwas Zeit, um mich daran zu gewöhnen. In der Stanzerei gab die Maschine den Takt an, im Büro muss ich mich selber organisieren. Ich musste das vernetzte Denken lernen, denn an der Maschine habe ich vorher nach klaren Schemata gearbeitet. Das war nicht einfach. Das Team hat mich aber sehr gut aufgenommen – man kannte sich ja auch bereits. Heute bin ich ein vollwertiges Mitglied im Büro und sehr dankbar, dass ich so arbeiten kann.