Die Spar-Filiale Gjergjaj & Co. im Lehenmatt gewinnt den 11. Basler Sozialpreis für die Wirtschaft 2022.
Lesen Sie hier das Interview mit dem Preisträger:
Wie sieht Ihr Engagement im Bereich der beruflichen Integration konkret aus?
Seit dem Jahr 2000 führen wir als Familienbetrieb ein Lebensmittelgeschäft in Basel. Dementsprechend wird der Begriff ''Familie'' bei uns gross geschrieben. Deswegen haben wir gezielt den Eingang zum Berufsleben für Frauen (Mamis) ermöglicht, die eine längere Berufspause in ihrem Leben eingelegt hatten, um ihre Kinder zu erziehen und begleiten. Weiter haben wir junge Immigranten die Möglichkeit gegeben, eine Berufslehre bei uns zu absolvieren, die aufgrund fehlender Sprachkenntnisse Schwierigkeiten hatten, eine Lehrstelle zu finden. Durch unsere offene Kultur engagieren wir ausserdem seit Jahren Mitarbeitende, die psychische oder physische Beeinträchtigung mitbringen. Auch wenn gewisse Herausforderungen daraus entstehen, so empfinden wir dies als grosse Bereicherung für unser familiäres Team.
Was ist Ihre Motivation für dieses Engagement?
Als ich mit 17 Jahren in die Schweiz kam, hatte ich keine Deutsch-Kenntnisse sowie keine abgeschlossene Berufslehre. Somit war es für mich nicht einfach, in die Berufswelt Fuss zu fassen. Trotz dieser Hindernisse bekam ich die Möglichkeit, mich in der Berufswelt einzubringen und diese Möglichkeit möchte ich auch anderen Menschen, sofern möglich, geben.
Welchen Tipp im Bereich der beruflichen Integration können Sie anderen Unternehmen geben?
Die positiven Erfahrungen und die positiven Auswirkungen, die durch dieses Engagement entstehen, bringen für das Unternehmen sowie den Angestellten eine höhere Wertschätzung sowie ein gesteigertes Wohlbefinden im Team. Dementsprechend wäre mein Tipp, dass man als Arbeitgeber den Menschen eine Chance bei der beruflichen Integration geben sollte und dabei auch geduldig in diesem Prozess zu bleiben. Mit der Zeit entsteht aus einem solchen Engagement eine Win-Win-Situation für das Unternehmen und für die Arbeitenden.